Herdenschutzhund nach Beissunfall eingeschläfert
Letzten Dienstag hat ein Herdenschutzhund im Schweizer Kanton Wallis einen Mann ins Bein gebissen. Nun hat der Besitzer den Hund einschläfern lassen.
Auf Wanderweg Mann ins Bein gebissen
Letzten Dienstag hat ein Herdenschutzhund auf einem Wanderweg im schweizerischen Kanton Wallis, bei Ergisch, einen Mann ins Bein gebissen, berichtet 1815.ch. Nun hat der Besitzer den Hund einschläfern lassen.
Der Zwischenfall ereignete sich am Adlerpfad. "Beim Ort Brunnuweidu rannten zuerst 2 junge Herdenschutzhunde auf dem Wanderweg auf mich zu. Ihnen folgten dann die beiden erwachsene Tiere. Während der eine vor mir stehen blieb, biss mich der zweite von hinten ins Wadenbein", so der geschädigte Wanderer Alex Bregy.
"Da aber die Bisswunde stark blutete und ich mich nicht mehr traute zurückzulaufen, musste mich letztenendes meine Frau abholen. Anschliessend liess ich die Bisswunde beim Hausarzt behandeln", so der Wanderer.
Schutzhunde schränken Freiheit der Wanderer ein
Dass sich die grossen Herdenschutzhunde ohne Beaufsichtigung auf oder in der Nähe von Wanderwegen bewegen, darf nicht sein, so der Betroffene. Dadurch wird die Freiheit der Wanderer eingeschränkt und nicht selten kehren diese um, weil sie sich fürchten, an den großen bellenden Hunden vorbeizuwandern.
Der Landwirt dem die Schutzhunde gehören, hat sich beim Geschädigten entschuldigt und will für alle Kosten, die ihm durch den Beissunfall entstanden sind, aufkommen. Er stellt aber auch klar, dass sich seine Hunde nicht selbstständig gemacht hätten, sondern sich in einer Distanz von rund 20 bis 45 Meter zu der Schafherde aufhielten.
Nicht das erste Mal zugeschnappt
Leider war es auch nicht das erste mal, dass der Hund gegenüber Menschen negativ auffiel. Deshalb hat der Landwirt diesen letzten Freitag einschläfern lassen.
"Ich will Schutzhunde auf meinem Hof, die sich gegenüber Wanderern nicht aggressiv verhalten und sich auf ihre eigentliche Aufgabe, Wölfe vor Angriffen auf meine Schafe abzuhalten, konzentrieren", so der Landwirt. Und ohne Schutzhunde sei es nun mal nicht mehr möglich, im Wolfsland rund ums Augstbordhorn Schafe zu halten.
Pro Jahr 5 Zwischenfälle
Im Schnitt der letzten Jahre kam es im Kanton Wallis zu 5 Zwischenfällen zwischen Menschen und Schutzhunden pro Jahr. Die meisten dieser Zwischenfälle endeten mit Kratzer, Hämatome und kleinen Bisswunden.
Auch wenn solche Zwischenfälle bei den Betroffenen nachhaltige Schäden, körperlich wie mental, bis hin zu Traumata hinterlassen, werden Beissunfälle von Herdenschutzhunden im Rahmen des "Konzept Herdenschutz" des Schweizer Bundes bis zu einem gewissen Rahmen in Kauf genommen. Der Schutz vor Wölfen lässt sich schlussendlich noch am besten mit Herdenschutzhunden gewährleistet.
Photocredit: Pixabay
Quelle: 1815.ch