Der "wütende" Mäusebussard vom Nedlitzer Holz hat abermals zugeschlagen. Jetzt verletzte er einen Berliner Marathonläufer am Kopf; der Mann musste ins Krankenhaus.
Berliner Marathonläufer von Mäusebussard attackiert
Der "wütende" Mäusebussard vom Nedlitzer Holz hat abermals zugeschlagen. Jetzt verletzte er einen Berliner Marathonläufer am Kopf; der Mann musste ins Krankenhaus.
Wütende Mäusebussard
Erneut hat ein Bussard im Nedlitzer Holz einen Mann attackiert, nachdem der Greif schon am 7. Juni einen Potsdamer Jogger mehrfach von hinten angeflogen und ihm im dritten Sturzflug die Kopfhörer weggerissen hatte.
Den Marathonläufer erwischte es aber schlimmer, der Vogel schlug ihm die scharfen Krallen in den Kopf.
46-jährige war auf 30-Kilometer-Trainingslauf
Der 46-jährige Marcus Müller war auf seinem 30-Kilometer-Trainingslauf für einen Ultra-Marathon unterwegs.
Er war allerdings auf dem selben Weg joggen, auf dem zuvor der Bornstedter Philipp Kumerow (30) zum zweiten Male binnen zwei Wochen attackiert worden war, nur wusste Müller von dem Vorfall nichts.
Erst Flügelschlag, dann Krallen
Der Jogger bemerkte zwar mehrfache Anflüge des Bussards, schenkte dem aber keine Bedeutung.
Aber plötzlich spürte er erst den Flügelschlag und sofort danach die scharfen Krallen auf seinem unbedeckten Hinterkopf: „Wegen der Hitze hatte ich auf eine Kappe verzichtet“, erzählt dieser.
In vollem Lauf stürzte er, konnte sich aber mit beiden Händen abfangen, wischte sich das Blut ab und hielt einen Autofahrer an, damit der sich die Wunde anschaut. Danach fuhr er ins Klinikum „Emil von Behring“ in Zehlendorf, wo man die Verletzung desinfizierte.
Jetzt macht er sich Sorgen, dass der Bussard infiziert gewesen sein könnte, weil er vielleicht zuvor ein krankes Tier erlegte, um seine Jungen zu füttern, die er schützen will mit allen Mitteln. „Ich war völlig perplex, mit welcher Wucht der Greif zugeschlagen hat“, berichtete Müller: „Mir tut immer noch die Stelle am Hinterkopf weh. Ich habe da ein Kopfdrücken“.
Ähnlichen Vorfällen gegoogelt
Müller googelte nach ähnlichen Vorfällen und stieß zu seiner Überraschung über das "Habicht-Opfer" vor ihm.
Er schrieb daraufhin die Naturschutzbehörde und das Presseamt der Stadt an und verlangte, die Behörden hätte der Fürsorgepflicht den Bürgern gegenüber nachzukommen, mit Warnschildern auf die Gefahr hinweisen oder sogar den Weg für Nutzer sperren.
Doch die Stadt sieht zurecht keinen Grund zum Handeln. Die Naturschutzbehörde halte es für „schwierig und nicht sinnvoll, dort, wo der Mensch den Naturraum betritt und auf Gefahren durch darin lebende Pflanzen und Tiere trifft, Sperrungen zu errichten“, so die Stadtsprecherin Christine Homann.
Man könne räumliche Gebiete und Gefahrenarten nur sehr schwer festlegen.
Verhalten des Mäusebussards „höchst selten“
Das Verhalten des Mäusebussards sei jedenfalls „höchst selten“. Es könne in der Natur vorkommen, insbesondere in der kurzen Zeit, in der der Vogel ältere Jungtiere versorgt, in Momenten, in denen er sich oder seine Jungen für bedroht hält.
Bekannt sei das auch von Schwänen. Die wenigen aus Deutschland bekannten Fälle von Bussard-Angriffen hätten jedenfalls nicht zu schwereren Verletzungen geführt.
Foto: Pixabay
Artikel: bz-berlin.de