Mehr als 140 Jahre hat die Familie von Bismarck in Jagdgattern gejagt - nun müssen sie die Tore öffnen. Nach einem jahrelangen Streit, der bis zum Bundesverfassungsgericht gegangen war, haben die von Bismarcks ihren Widerstand aufgegeben.
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Mehr als 140 Jahre hat die Familie von Bismarck in Jagdgattern gejagt - nun müssen sie die Tore öffnen. Nach einem jahrelangen Streit, der bis zum Bundesverfassungsgericht gegangen war, haben die von Bismarcks ihren Widerstand aufgegeben.
Bismarcks müssen Jagdgatter öffnen
Der Sachsenwald war das Jagdrevier von Kaiser Wilhelm I., der das Gebiet 1871 Reichskanzler Otto von Bismarck schenkte.
Mehr als 140 Jahre hat die Familie von Bismarck in Jagdgattern gejagt - nun müssen sie die Tore öffnen, ein Querbalken soll Fußgänger noch bis Oktober abhalten.
Eine ganze Region kämpfte
Eine ganze Region kämpfte im Kreis Herzogtum-Lauenburg Seite an Seite mit Graf Maximilian von Bismarck (72), der das ehemalige Jagdgatter (450 Hektar) der Fürstenfamilie als Tiergehege im Sachsenwald bei Hamburg erhalten wollte.
So sollte verhindert werden, dass Wildschweine Felder zerstören, Auto- und Zugverkehr gefährden.
Doch nach 20 Jahren Streit mit den Behörden untersagte der Landrat das jetzt!
Erstmals seit 1841 Öffnung
Erstmals seit 1841 musste das Gatter an sechs Stellen geöffnet werden.
Die Wildtiere können nun unkontrolliert raus, Spaziergänger dürfen erst ab Oktober rein, um die Tiere langsam an Menschen zu gewöhnen.
Die allerletzte Hoffnung für das Erbe der Familie: von Bismarck hofft, dass das Gatter unter Denkmalschutz gestellt wird!
Denkmalschutzverfahren läuft
Der Graf zu Medien: „Ich bedaure sehr, dass die faszinierende Idee eines Tiergeheges nun doch an den damit verbundenen, neuen Rechtsunsicherheiten gescheitert zu sein scheint.“
Weiter erzählt er: „Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn in dem noch rechtsanhängigen Denkmalschutzverfahren rechtzeitig vor der kompletten Gatterbeseitigung im Herbst die gutachtlich bereits festgestellte Denkmaleigenschaft bestätigt würde, und so ein aus historischer und naturschützerischer Sicht ehemalig königlich dänisches Waldgebiet doch noch für künftige Generationen erhalten werden kann.“
Jahrelangen Streit
Nach einem jahrelangen Streit, der bis zum Bundesverfassungsgericht gegangen war, haben die von Bismarcks ihren Widerstand gegen die Behörden aufgegeben.
Es geht um das etwa 860 Hektar großes Gatter für Rotwild und ein etwa rund 450 Hektar großes Wildschwein-Gatter.
Am Donnerstag öffneten sie ihre beiden Jagdgatter - ein etwa fünf Meter großes Tor für den Rotwildpark und eine 50 Meter lange Öffnung des Sauenparkzaunes.
Der Leiter der Jagd- und Waffenbehörde des Kreises Herzogtum Lauenburg kontrollierte im Sachsenwald und gab an, dass mit der Öffnung die Auflagen erfüllt sind.
Foto: ndr.de
Quelle: pixabay