Mit der ersten Attacke eines Bären oder eines Wolfs auf eine Rinderherde zu Beginn der Woche hat das Problem der großen Beutegreifer in Tirol eine neue Dimension erreicht.
Rinder von Bär oder Wolf angegriffen
Mit der ersten Attacke eines Bären oder eines Wolfs auf eine Rinderherde zu Beginn der Woche hat das Problem der großen Beutegreifer in Tirol eine neue Dimension erreicht.
In einem Stall in Jerzens versuchten am Donnerstag noch Besitzer und Tierarzt jene Mutterkuh zu retten, die in der Nacht auf Dienstag durch den Angriff eines Wolfs oder Bären im nahen Riegetal schwer verletzt worden ist.
Ein ebenfalls attackierter Ochse musste notgeschlachtet werden, man konnte ihn nicht mehr retten. „Wir wissen immer noch nicht, ob die Kuh überlebt“.
Wir können nicht alle Almen einzäunen
„Jetzt ist die Situation noch einmal dramatischer“, weiß Josef Geisler (Sicherheitslandesrat )zum erstmaligen Angriff eines großen Beutegreifers auf Rinder in Tirol.
„Wir können nicht alle Almen einzäunen“, so Geisler. Dass die Angriffe in unmittelbarer Nähe zum Wandergebiet Hochzeiger passierten, beunruhigt nicht nur die Bauern.
„Wir müssen jetzt eruieren, um welches Tier es sich handelte. Ein Bär wäre natürlich auch für Wanderer ein sicherheitstechnisches Problem“, betont er. Noch heißt es abwarten auf die Auswertung der DNA-Proben.
Neues Gesetz soll für etwas Entspannung sorgen
Ein nächste Woche in Kraft tretendes neues Gesetz soll zumindest für etwas Entspannung sorgen.
Wenn eine Expertenkommission einem großen Beutegreifer Verhaltensauffälligkeit attestiert, kann dieses Tier künftig per Verordnung und Bescheid geschossen werden.
„Es handelt sich jedoch stets nur um eine Einzelfallbetrachtungen“, schränkt der Sicherheitslandesrat hier ein.
Denn am Schutzstatus von Wolf und Bär innerhalb der EU ändere sich damit überhaupt nichts.
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