Der Oberste Gerichtshof der USA hat sich am Montag der Meinung eines Indianerstamms angeschlossen und entschieden, dass ein Vertrag zwischen dem Stamm und dem Staat aus dem 19. Jahrhundert nicht auslief!
USA: Jagdgesetze für Indianer gelten aus 1868
Der Oberste Gerichtshof der USA hat sich am Montag der Meinung eines Indianerstamms angeschlossen und entschieden, dass ein Vertrag zwischen dem Stamm und dem Staat aus dem 19. Jahrhundert nicht auslief!
Bundesstaat Wyoming
Das Gericht entschied zugunsten der Rechte der amerikanischen Ureinwohner in einer eher ungewöhnlichen Mehrheit, da sich der an sich konservative Richter Neil Gorsuch mit den vier Liberalen des Gerichts zusammenschloss, um eine 5-4-Mehrheit zu bilden.
In der Mehrheitsmeinung schrieb die Richterin Sonia Sotomayor - zusammen mit den Richtern Ruth Bader Ginsburg, Stephen Breyer, Elena Kagan und Gorsuch - es geht um einen Vertrag von 1868 zwischen dem Crow Tribe und den Vereinigten Staaten, das dieser nicht abgelaufen ist.
Damals hatte der Stamm den größten Teil seines Territoriums an Wyoming abtreten müssen, da Wyoming zum Staat ernannt wurde.
Das Recht der Stammesmitglieder auf "unbesetzte" Teile des Landes zu jagen, ist damit aber nicht abgelaufen, so die Meinung des Supreme Court.
Keine Beweise das Jagdrecht erloschen ist
Sotomayor weiters: "Im Vertrag selbst gibt es auch keine Beweise dafür, dass der Kongress damals das Jagdrecht zum Erlöschen der Staatsgewalt vorsah oder dass der Indianer-Stamm dies so verstanden hätte.
Auch die historischen Aufzeichnungen stützen eine solche Lesart des Vertrags nicht", schrieb Sie in der Mehrheitsmeinung.
Der Fall betraf Clayvin Herrera
Der Fall betraf Clayvin Herrera, ein Angehöriger des Crow-Stammes, der nach Angaben des Gerichts 2014 wegen Wilderei und jagen außerhalb der Jagdsaison im Bighorn National Forest angeklagt worden war.
Clayvin Herrera, Stammes-Wildhüter, führte damals seine Familie auf der Jagd nach Hirschen. Sie begannen ihre Jagd in Montana, wofür sie auch das Recht zum Jagen hatten.
Doch dann wurden die Dinge chaotisch, als sie ihre Beute über die Staatsgrenzen verfolgten und drei Hirsche im Bighorn National Forest in Wyoming erlegten.
Geldstrafe von 8.000 USD
Der Staat Wyoming sah dies als einen Akt der Wilderei an und verhängte gegen Herrera eine Geldstrafe von 8.000 USD, setzte ihn für ein Jahr auf Bewährung und verbot ihm drei Jahre lang die Jagd im Staat.
Das Gericht in Wyoming wies die Behauptung von Herrera zurück, dass er laut Vertrag das Recht habe, in diesem Gebiet zu jagen.
Berufung beim Obersten Gerichtshof
Dieser legte daraufhin Berufung beim Obersten Gerichtshof einlegte.
Das Gericht entschied nun nicht nur, dass der Vertrag im Jahr 1890, als Wyoming ein Bundesstaat wurde, nicht auslief, sondern kam zu dem Schluss, dass der Bighorn National Forest bei der Schaffung des National Forest im Sinne des Vertrags von 1868 "nicht kategorisch" besetzt wurde.
Jagdverbände sehen Lage problematisch
Aber nun sehen Jagdverbände, wie der Safari Club International, solche Urteile als problematisch an.
Solche Sonderrechte könnten zu hohen Abschüsse auf "Staatsland" zur Folge haben. Wildschutz stehe über einem solchen Vertrag aus dem vorletzten Jahrhundert.
Im Übrigen ginge das auf die Kosten der Jagdrechte der übrigen Bevölkerung. Der Fall ist aber noch nicht abgeschlossen, da er retour zum Erstgericht ging.
Foto: Wikipedia
Artikel: cnn.de