Waschbär mit Brechstange erschlagen: Anzeige erstattet
Ein am Paderborner Flughafen erschlagener Waschbär sorgt für Aufregung. Ausgerechnet ein Polizeibeamter soll zwei Männern eine Brechstange gegeben haben, damit diese das Tier erschlagen können!
Paderborner Flughafen
Das oben am Titelbild gezeigte Bild, ist wohl das letzte Foto von dem Waschbären, der im Bereich des Parkhauses am Flughafen erschlagen worden sein soll. Ausgerechnet ein Polizeibeamter soll zwei Männern eine Brechstange aus einem Streifenwagen gegeben haben, damit diese das Tier damit erschlagen können, berichtet westfalen-blatt.de.
Im Kollegenkreis sorgt das Vorgehen des Polizisten für Empörung, denn üblicherweise wird der Jagdausübungsberechtigte informiert, wenn ein auffälliges Tier gesichtet wird.
Aus dem Polizeikreisen selbst heißt es; "Selbst wenn der Waschbär krank gewesen sein sollte: Das ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz!"
Tierschützer haben Anzeige erstattet
Gegen den Polizeibeamten sowie gegen den mutmaßlichen Täter haben Tierschützer schon Anzeige erstattet. Es wird ermittelt, sagte Paderborns Polizeisprecher Ulrich Krawinkel. Der Vorfall hat sich nach Aussage von Zeugen am Montagabend im Bereich eines Parkhauses am Flughafengelände ereignet.
Der Waschbär war einem Mitarbeiter einer Autovermietung bereits zuvor aufgefallen. Laut diesem war das Tier einwenig unterernährt, es dürfte sich um ein Jungtier gehandelt haben. Der Mitarbeiter hat den Waschbären deshalb auch mit Katzenfutter gefüttert.
Auch 2 Passanten mit einem Hund sei das Tier aufgefallen, berichtet diese. Sie seien bei der Flughafenpolizei vorstellig geworden und hätten dort berichtet, dass der Waschbär wohl an Staupe erkrankt sei. Sie würden ihn "erledigen", bräuchten dazu aber eine Stange.
Der Polizist soll daraufhin zum Streifenwagen gegangen und den Männern ein Brecheisen mit den Worten ausgehändigt habe: "Wenn ihr euch das zutraut." Danach sei der Waschbär erschlagen worden.
Waidmännisch geht anderes
Der zuständige Jagdausübungsberechtigte am Paderborner Flughafen ist der ehemalige Geschäftsführer des Airports, Fritz Henze. Aufgrund der Beschreibung der Passanten gehe er davon aus, dass der Waschbär sehr wahrscheinlich krank gewesen sei.
Dennoch sei das beschriebene Vorgehen nicht der übliche Weg, Wildtiere zu töten. Seiner Meinung nach hätte ihn der Beamte informieren müssen, um das Tier waidmännisch zu erlegen – entweder in einer Lebendfalle fangen oder erschießen.
Gegen den Polizisten dürften keine weiteren Maßnahmen gesetzt werden, so der Polizeisprecher Krawinkel. Er bestätigt zwar den Eingang der Strafanzeigen und das es unbestritten sei, dass der Waschbär mit einer Eisenstange erschlagen worden sei.
Der Polizist, der den beiden Männern die Brechstange ausgehändigt haben soll, habe sich dazu eingelassen und berichtet, dass der Waschbär krank gewesen sei. Es gebe derzeit keinen Hinweis auf disziplinarrechtliche Maßnahmen.
Quelle: westfalen-blatt.de
Foto: Polizei