Brandenburger Gemeinde will Wildschweine mit Pfeil und Bogen jagen

Brandenburger Gemeinde will Wildschweine mit Pfeil und Bogen jagen

Seit dem Jahr 1976 verbietet die Jagd mit dem Bogen das Bundes-jagdgesetz. Der zuständige Bürgermeister will nun die Vorbehalte und Unkenntnis über die Methode ausräumen.

Brandenburger Gemeinde will Wildschweine mit Pfeil und Bogen jagen

                               advertising

Seit dem Jahr 1976 verbietet die Jagd mit dem Bogen das Bundesjagdgesetz. Der zuständige Bürgermeister will nun die Vorbehalte und Unkenntnis über die Methode ausräumen.

Stahnsdorf will Sauen mit Pfeil und Bogen jagen 

Geht es dem Schwarzwild bald mit Pfeil und Bogen an die Schwarte, denn viele halten sie mittlerweile für eine Plage. Wildschweine im deutschen Bundesland Brandenburg wühlen Gärten und Grünflächen um.

Jetzt überlegt die erste Gemeinde in Deutschland, Stahnsdorf in Brandenburg, die Tiere mit Pfeil und Bogen zu bejagen.

Am Rande Berlins

Stahnsdorf liegt am Rande Berlins und nun will man mit der Jagdmethode den ungeliebten Wildschweinen, die dort ihr Unwesen treiben, Herr werden. 60 bis 70 Stück Sauen werden pro Jahr in dem Ort gesichtet.

Jäger lehnen die Jagd mit dem Gewehr allerdings in dem dichtbewohnten Ort als zu gefährlich ab. Querschläger könnten Unbeteiligte gefährden. Sicherer erscheinen ihnen hingegen Pfeil und Bogen!

Seit 1976 verboten

Seit dem Jahr 1976 verbietet die Jagd mit dem Bogen jedoch das Bundesjagdgesetz. Die tödliche Wirkung mit einem Pfeil erscheint dem Deutschen Jagdverband bis heute nicht sicher, weitere Untersuchen seien nötig.

Der Sprecher des Verbands: „Insbesondere das Abprallverhalten ist völlig ungeklärt, gerade in Siedlungen mit Bordsteinen, Asphalt oder Zäunen.“

Das Brandenburger Landwirtschaftsministerium als oberste Jagdbehörde prüft derzeit eine Ausnahmegenehmigung. Laut Sprecher Jens-Uwe Schade müsse sichergestellt werden, dass die Sauen tierschutzgerecht getötet werden.

Bogenjagd in 17 europäischen Ländern erlaubt

Die Bogenjagd wird nach Information des Deutschen Bogenjagdverbands in 17 europäischen Ländern als zusätzliche waidgerechte Jagdart schon akzeptiert.

„Im Regelfall werden hochmoderne, leistungsstarke und präzise Jagd-Compound-Bögen mit Visiereinrichtungen sowie Carbonpfeile mit speziellen scharfen Schneiden verwendet“, so Jan Riedel, Vorsitzender des Bogenjagdverbands in Deutschland.

Madrid nutzt Bogenjäger

In Spanien, Madrid, werden nach seinen Angaben Wildschweine im städtischen Raum mit Pfeil und Bogen erlegt. In einem zweimonatigen Pilotprojekt seien Hunderte Tiere waidgerecht getötet worden.

Ein geübter Jäger könne auf die maximale Distanz von 25 Metern die Größe eines Handtellers treffen. Der Bürgermeister will nun die Vorbehalte und Unkenntnis über die Methode ausräumen. „Wir halten das Risiko innerorts für vertretbar“, sagt dieser.

Duftzäune zum Vergrämen brachten nicht den erhofften Erfolg. Die "Pille", die Nachwuchs verhindern soll, sei nicht praktikabel einsetzbar. Und von sogenannten Sauenfängen, in die Sauen gelockt und geschossen werden, verspricht er sich nicht viel.


Foto: Pixabay

Artikel: Bild.de


 

 

Author’s Posts

Image

jagdwechsel.com ┋ Deine täglich aktuellen Jagd News aus Europa und der Welt hier auf unserer Website oder in einem unserer Social Media Kanälen!