CITES: Israel will Mammuts unter Artenschutz stellen

Kling komisch, ist aber ein ernst gemeinter Vorschlag von Israel. Es geht um den Schutz der bereits ausgestorbenen Mammuts.

CITES: Israel will Mammuts unter Artenschutz stellen


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Kling komisch, ist aber ein ernst gemeinter Vorschlag von Israel. Es geht um den Schutz der bereits ausgestorbenen Mammuts.

Warum Israel Mammuts unter Artenschutz stellen will

Ein israelischer Vorschlag bei der Artenschutzkonferenz in Genf wirft ernsthafte Fragen auf. Es geht nämlich um den Schutz der bereits ausgestorbenen Mammuts.

Bei der derzeit in Genf tagenden Weltartenschutz-Konferenz (Cites) wurde der Antrag gestellt, das vor 4000 Jahren ausgestorbene Wollhaarmammut unter Artenschutz zu stellen.

Was auf den ersten Blick wie ein schlechter April-Scherz klingt, hat einen ernsten Hintergrund.

Bis zu 150 Millionen Mammuts betroffen

Durch die Erderwärmung schmelzen immer mehr Permafrostböden in der Tundra. Bis zu 150 Millionen Mammuts könnten eben dort in den nächsten Jahrzehnten wieder auftauchen.

Das Elfenbein ihrer Stoßzähne darf legal gehandelt werden, schließlich sind die Urzeittiere bereits ausgestorben. Aus diesem Grund reisen Händler im Sommer nach Sibirien, um dort nach den Kadavern der Tiere zu graben.

Ihre Fundstücke exportieren sie fast ausschließlich nach China. 


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Elfenbein heiß begehrt

Das Elfenbein der Wollhaarmammut ist heiss begehrt: In der chinesischen Medizin wird dem Material zudem eine heilende Wirkung nachgesagt.

Nachdem die Volksrepublik Ende 2017 den Elfenbeinmarkt zum größten Teil geschlossen hat, bietet Mammutelfenbein eine gute und legale Alternative.

Es wird geschätzt, dass rund 50 Prozent des in China verkauften Elfenbeins von Mammuts stammen.

Unterschied schwer zu erkennen

"Bei der Unterscheidung zwischen Mammut und Elefant ist der Verarbeitungsgrad des Elfenbeins entscheidend. Bei einem Stoßzahn ist der Unterschied oft schon an der Krümmung erkennbar", so die Forscherin Ursula Göhlich vom Naturhistorischen Museum in Wien.

Die einzig sichere Methode um die Herkunft von verarbeiteten Elfenbein zu bestimmen, ist die Radiokarbonmethode.

Kohlenstoff gibt es in drei Arten, C12, C13 und C14. Stirbt ein Mensch oder ein Tier, nimmt es ab diesem Zeitpunkt keinen Kohlenstoff mehr auf und das angesammelte C14 beginnt zu zerfallen.

„Für eine Untersuchung müsste man aber eine Probe des Elfenbein-Materials entnehmen. Bei Kunstwerken ist das schwierig“, gibt die Forscherin zu bedenken. Weder die Forscher und schon gar nicht die Verkäufer würden eine Beschädigung oder gar Zerstörung des Artefaktes in Kauf nehmen wollen.

Mammuts unter Artenschutz

Würden die schon ausgestorbenen Mammuts unter Artenschutz gestellt werden, wäre auch der Handel mit ihrem Elfenbein illegal.

Somit könnte das Elfenbein von gewilderten Elefanten, auch nicht mehr als legales Mammutelfenbein getarnt gehandelt werden.

Die Forscherin steht hinter dem Vorstoß Israels: „Solange Elfenbein angeboten und verarbeitet wird, gibt es einen Bedarf an dem Rohstoff.“ Tatsächlich würde heutiges, gewildertes Elfenbein häufig als fossiles Mammutelfenbein verkauft werden.

„Dadurch wird der Markt am Laufen gehalten. Deswegen wäre es ideal, wenn der Handel mit Elfenbein vollkommen untersagt wird. Denn dann wäre alles im illegalen Bereich“, meint Ursula Göhlich.


Foto: Pixabay

Quelle: kurier.at


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