Wolfs-Forscher legten der betäubte Juli im Sommer 2019 das GPS-Halsband mit dem Sender um, der ihre Standorte meldet.
Wolfs-Forscher legten der betäubte Juli im Sommer 2019 das GPS-Halsband mit dem Sender um, der ihre Standorte meldet.
Der erste Beweis: Wölfin streift durch Berlin!
Vier Tage lang durchstreifte die junge Wölfin aus Sachsen durch den Südosten der Hauptstadt. Kein Mensch hat sie dabei gesehen.
Aber ihr Halsband mit dem GPS-Sender verriet sie: Juli (2) war in Berlin. Jetzt ist Berlin offiziell Wolfs Revier!
Juli (2) aus dem Neustädter Rudel
Geboren wurde "Juli" 2018 im Neustädter Rudel. Lotta (FT11), ihre Schwester, bekam auch einen Sender, wurde inzwischen aber tot aufgefunden.
- Per GPS - Satellit verfolgte das deutsche Lupus-Institut ihre Spur: Sie lief aus Richtung Königs Wusterhausen in den Grünauer Forst. Den Hauptstadtwald nutzte sie den Daten nach vor allem zum Ausruhen, bevor sie wieder richtung Süden abzog.
- FT12, so der wissenschaftlicher Name von Juli, gehört zu den drei sächsischen Wölfen, die aktuell einen Sender tragen. Bevor ihr im Juli 2019 (daher ihr Rufname) der Sender umgehängt wurde, wurde die Wölfin betäubt und vermessen. Damals wog sie rund 24,5 Kilo.
- Auf Hauptstadt-Visite war Juli im Januar 2020. Die Sachsen informierten den Umweltsenat – das ist beim Wechsel über Landesgrenzen üblich. Aber die Wölfin im Wald blieb bis zur wissenschaftlichen Veröffentlichung top-secret.
Gefährliche Straßen wie das Adlergestell sicher überquert
Juli machte sich auf in die Hauptstadt und hat dabei gefährliche Straßen wie das Adlergestell sicher überquert.
Die roten Striche verbinden ihre gemeldeten Standorte.
Auf eine zeitnahe Mitteilung wurde verzichtet
„Auf eine zeitnahe Mitteilung wurde verzichtet, weil erstens Gefährdungen für Menschen auszuschließen waren und so zweitens auch kein spontaner Wolfstourismus entstehen konnte, der das Tier aufscheuchen und damit hätte gefährden können“, so Jan Thomsen, Sprecher des Umweltsenats.
Die Beobachtung der Experten: In Berlin hat sich die Wölfin fast ausschließlich tief im Stadtwald bewegt, außer bei Straßenüberquerungen wie dem Adlergestell, also abseits von Siedlungsbereichen.
Rund 1000 Kilometer zurückgelegt
Juli hat bis Ende April 2020 rund 1000 Kilometer zurückgelegt und lebt aktuell in Mecklenburg-Vorpommern, in der Nähe des Truppenübungsplatzes Hintersee.
So lange der Akku in ihrem GPS-Halsband hält, wird alle vier Stunden ihr Aufenthalt registriert und einmal am Tag gesendet.
Foto: Lupus, Google
Quelle: bz