Im Landkreis Emsland ist in der Nacht zu Donnerstag ein weiblicher Wolf geschossen worden. Laut Umweltminister Olaf Lies (SPD) lag dafür eine Ausnahmegenehmigung vor. Die Umweltverbände WWF und NABU kritisierten die "geheimen Abschusslisten" der Landesregierung.
Im Landkreis Emsland ist in der Nacht zu Donnerstag ein weiblicher Wolf geschossen worden. Laut Umweltminister Olaf Lies (SPD) lag dafür eine Ausnahmegenehmigung vor. Die Umweltverbände WWF und NABU kritisierten die "geheimen Abschusslisten" der Landesregierung.
Weiblicher Wolf im Landkreis Emsland erlegt
Im Landkreis Emsland ist in der Nacht zu Donnerstag ein weiblicher Wolf geschossen worden, dafür lag eine Ausnahmegenehmigung vor. Diese habe aus Tierschutzgründen bis zum 15. April gegolten.
Der Kadaver werde derzeit genetisch untersucht, um das Tier einwandfrei identifizieren zu können. Die Wölfin gehörte zu einem Rudel in Herzlake, das für größere Schäden verantwortlich gemacht wird.
Die Ausnahmegenehmigung war demnach örtlich begrenzt auf Löningen, Lastrup (Landkreis Cloppenburg), Berge, Bippen, Menslage (Landkreis Osnabrück) sowie Herzlake, Dohren, Lähden, Hüven und Lahn im Landkreis Emsland. Der Abschuss sei voll durch das Bundesnaturschutzgesetz gedeckt, sagte Umweltminister Olaf Lies (SPD).
Für weiteren Wolf liegt Abschussgenehmigung vor
Tiere des Rudels hätten mehrfach Herdenschutzmaßnahmen überwunden, so wurden seit Ende 2018 mehr als 500 Schafe gerissen. "Dabei ist allein einem Schäfer, der dort tätig ist, ein Schaden von ungefähr 50.000 Euro entstanden. Wir selbst haben dort in der Region 40.000 Euro für Herdenschutzmaßnahmen ausgegeben", sagte Lies.
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat im vergangenen September eine weitere Ausnahmegenehmigung für einen männlichen Wolf des Rudels erteilt.
Umweltverbände fordern mehr Transparenz vom Land
Die Umweltverbände WWF und NABU kritisierten die "geheimen Abschusslisten" der Landesregierung, denn Niemand wisse, wie viele Tiere und welche Wölfe dort aufgeführt seien.
Informationen über sogenannte "Ausnahmegenehmigungen vom strengen Schutz" würden unvollständig herausgegeben. Auskunft über die betroffenen Landkreise und Wolfsindividuen werde verweigert.
Der WWF hat angekündigt juristisch zu prüfen, ob das Land transparenter arbeiten müsse. Der NABU hat nach eigenen Angaben eine Beschwerde bei der Europäischen Union eingereicht, in der auf die Mängel in der neuen Wolfsverordnung des Landes hingewiesen werde.
Foto: pixabay
Quelle: ndr.de