Nach der Besetzung des Schweinebetriebs in Boxtel (Niederlande) wird nun gegen 64 Tierschutzaktivisten Anklage erhoben.
Niederlande: 64 Tierschutzaktivisten angeklagt
Nach der Besetzung des Schweinebetriebs in Boxtel (Niederlande) wird nun gegen 64 Tierschutzaktivisten Anklage erhoben.
Tierschutzaktivisten aus vielen Ländern
In den Niederlanden müssen sich nun insgesamt 64 von rund 100 Tierschutzaktivisten der internationalen Bewegung „Meat the Victims“ wegen Hausfriedensbruch strafrechtlich verantworten.
Am Montag hatten sie einen Schweinebetrieb in Boxtel besetzt. Daraufhin wurden die sogennaten "Tierschützer" festgenommen.
Staatsanwaltschaft in Den Haag
Wie die Staatsanwaltschaft in Den Haag mitteilte, wurden alle Festgenommenen bis Dienstagabend wieder auf freien Fuß gesetzt.
Die Verhandlung soll im August vor einem Gericht in Den Bosch stattfinden.
Tierschutzaktivisten aus vielen Ländern
Die Aktivisten stammen der Staatsanwaltschaft zufolge aus den unterschiedlichen EU-Ländern, darunter Deutschland, England, Polen, Tschechien, Griechenland, Finnland und Schweden, sowie aus Norwegen.
Nach deren eigener Aussage wollten sie die Öffentlichkeit auf das „Tierleid hinter den Stalltüren“ aufmerksam machen und so zum Verzicht auf den Fleischkonsum bewegen.
Ähnliche Aktionen in anderen Staaten
Ähnliche Aktionen führte die Bewegung, einen Hauptsitz hat diese nicht, bereits in Australien, Kanada, Spanien und England durch.
Die Tierschützer organisieren sich über den Bloggingdienst Twitter.
Bärendienst für Schweine
Der betroffene Tierhalter darf nun drei Wochen lang keine Schweine von seinem Hof abtransportieren. Auch die Anlieferung von Schweinen ist untersagt.
Die niederländische Behörde für Lebensmittelsicherheit (NVWA) begründete die Maßnahme mit Gesundheitsrisiken für die Tiere.
Denn die strengen hygienischen Vorschriften hatten die Aktivisten bei der Besetzung des Stalles nicht beachtet. Deshalb sei ein Ausbruch meldepflichtiger Krankheiten nicht auszuschließen.
Landwirte sind sauer
Das gefährliche Vorgehen wurde von vielen Landwirten in den sozialen Medien kommentiert. "Niemand denkt an die Tiere", schrieb zum Beispiel Nadine Henke in ihrem Blog Brokser Sauen.
Ohne jegliches Unrechtsbewusstsein würden diese Menschen in die Stallungen eindringen, dort von einem Abteil ins andere – als wäre das ihr gutes Recht und vollkommen selbstverständlich.
Ansteckende Krankheiten oder Tierseuche
Sollten jetzt ansteckende Krankheiten oder gar eine Tierseuche in dem Bestand ausbrechen, so tragen die Tierrechtler die Verantwortung für die Tötung der Schweine - so die Bloggerin.
Aber den Tierrechtsaktivisten gehe es nur um die mediale Aufmerksamkeit, niemand denke an die Tiere, die Menschen, an die Familien hinter den Betrieben.
Foto: pigbusiness.nl
Artikel: broksersauen